Team BOS – Schnell kompetente Ersthelfer per App zu Kreislaufstillständen.

Das Team BOS ist eine Kooperation der Hilfsorganisationen (DRK, Malteser, Johanniter, DLRG) in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg und Sigmaringen. Die DRK Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben gGmbH wurde mit der Umsetzung beauftragt.

Die Integrierte Leitstelle Bodensee-Oberschwaben nutzt seit Jahren ein standardisiertes System zur Notrufabfrage. Dieses System führt zu Meldecodes. Das Team BOS wird zu Meldecodes alarmiert, bei denen eine Reanimationssituation vorliegt oder sehr wahrscheinlich eintritt – sogenannte Echo-Alarme. Um die HelferInnen nicht unnötig Gefahren oder großen psychischen Belastungen auszusetzen, sind Einsatzlagen, bei denen eine Gefahr für Einsatzkräfte schon vorher erkennbar ist oder auch Einsätze bei Suizid, ausgenommen.

Zum Schutz der HelferInnen des Team BOS und um eine qualifizierte Hilfeleistung sicherzustellen, ist uns eine gute Grundausbildung und regelmäßige Fortbildung wichtig. Im Einsatzfall werden daher nur HelferInnen alarmiert, die mindestens über eine sanitätsdienstliche Ausbildung (oder vergleichbar), eine rettungsdienstliche Ausbildung (RettungshelferIn, RettungssanitäterIn, NotfallsanitäterIn) oder eine andere medizinische Ausbildung mit notfallmedizinischen Inhalten (z. B. Arzt/Ärztin, Intensivpflegekraft, Notfallpflegekraft) verfügen. Bei diesen gehen wir von einer regelmäßigen Fortbildung z. B. in den Hilfsorganisationen aus.

Über die App können Nachweise der Qualifikation hochgeladen werden, die dann vom Administrator freigegeben werden. Es reicht, die jeweils höchste sanitätsdienstliche oder medizinische Qualifikation nachzuweisen. Bitte verzichte darauf, nicht medizinische Qualifikationsnachweise hochzuladen.

Die Leitstelle übergibt den Einsatz an den Alarmierungsserver der Corhelper-App. Dieser fragt dann bei allen Geräten, die ungefähr im Bereich des Einsatzes sein könnten, den genauen Standort ab. HelferInnen aus dem Team BOS, die tatsächlich in einem definierten Radius (derzeit 2000 m) sind, werden alarmiert. Wie die App den ungefähren Standort ortet, lest ihr in der nächsten Antwort.

Dem Corhelper-Server werden regelmäßig ungefähre Positionen aller Geräte übermittelt. Im Alarmfall fragt der Server nochmal den genauen Standort (GPS) ab. Dann werden alle HelferInnen alarmiert, die im definierten Umkreis um den Notfallort sind.

Die Corhelper-App prüft im Hintergrund regelmäßig den ungenauen Standort (Triangulation / WLAN) des Geräts und übermittelt diesen in größeren Abständen an den Corhelper-Server. Bewegt sich das Gerät, z. B. wenn man im Auto unterwegs ist, werden die Abstände der Übermittlung kleiner. Die genaue Position ist für die Leitstelle oder den regionalen Administrator nicht sichtbar. Sichtbar ist nur die Anzahl von Geräten, die sich in einem bestimmten Gebiet befinden – die genaue Anzahl aber auch nur, wenn es mehr als 4 Geräte im Gebiet sind. Ein Tracking einzelner Personen ist also nicht möglich.

Die Corhelper-App alarmiert zunächst alle registrierten und einsatzbereiten HelferInnen im definierten Umkreis. Wenn zwei HelferInnen den Einsatz angenommen haben, wird der Alarm bei allen anderen beendet. Befindet sich ein AED im Umkreis des Notfallorts, kann zusätzlich ein weiteres Mitglied des Team BOS den Einsatz als AED Zubringer annehmen. Nach Annahme des Einsatzes erfolgt, je nach Aufgabe, die Navigation direkt zum Einsatzort oder zunächst zum AED-Standort mit anschließender Navigation zum Einsatzort.

Der Server meldet Name und Telefonnummer von Helfenden, die den Einsatz übernommen haben an das Einsatzleitsystem zurück. So kann die Leitstelle im Bedarfsfall Kontakt aufnehmen, wenn sich wichtige Informationen für den Einsatz ergeben.

Auf dem Weg zur Einsatzstelle sichert der Einsatz des Alarmierungssystems Corhelper keine straßenverkehrsrechtlichen Sonderrechte gemäß § 35 StVO zu. ErsthelferInnen sind verpflichtet, die Vorgaben der Straßenverkehrsordnung einzuhalten. App-Nutzende haben mögliche Konsequenzen aus Verkehrsverstößen selbst zu tragen und haften für eventuelle Schäden selbst. Bei einer parallelen Alarmierung, beispielsweise als HvO, können bei Nutzung von Einsatzfahrzeugen abweichende Regelungen greifen. Erfolgt die Alarmierung nur über die App, ist die Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten ausgeschlossen.

Grundsätzlich haben nur HelferInnen, die den Einsatz angenommen haben, das Recht, die notwendigen Informationen z. B. zum Einsatzort zu erhalten. Bitte sieh davon ab, nicht alarmierte Personen mit zum Einsatzort zu bringem.
Auf keinen Fall dürfen Kinder oder minderjährige Personen mit zum Einsatz genommen werden. Nimm den Einsatz nicht an, wenn ansonsten Kinder unbetreut bleiben.

Mitarbeitende und Mitglieder der Kooperationspartner (Hilfsorganisationen) des Team BOS sind über ihre jeweilige Organisation versichert. Für alle HelferInnen besteht zudem Versicherungsschutz – wie für alle ErsthelferInnen – über die Unfallkasse Baden-Württemberg. Helfende im Team BOS, die keiner der Hilfsorganisationen im Rettungsdienstbereich angehören, sind über die DRK Rettungsdienst Bodensee-Oberschwaben gGmbH haftpflichtversichert.

Grundsätzlich sind alle Informationen, die im Zusammenhang mit dem Einsatz gewonnen wurden, vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben. Datenschutzvorschriften sind – wie bei der Registrierung bestätigt – zu beachten. Zum Umgang mit eigenen Belastungen nach Einsätzen können Gespräche über das Erlebte hilfreich sein. Dabei sollte aber vermieden werden, persönliche Informationen von PatientInnen und Angehörigen weiterzugeben.

In diesem Fall ist eine Rückmeldung über unsere Website sinnvoll. Der AED wird dann aus dem System entfernt.

Dafür gibt es auf der Website www.team-bos.de ein Formular. Bitte gib den möglichst genauen Standort und eventuelle Einschränkungen der Verfügbarkeit (Öffnungszeiten) an. Die AED-Standorte in deinem Umkreis siehtst du über die Karte in deiner Corhelper-App.